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"Direct4Gas"

2.10.2015

Erdgasmotoren punkten bereits mit einer besseren Umweltbilanz als Diesel- oder Benzinmodelle. Um diesen Effekt noch weiter zu verstärken, arbeiten Forscher aktuell an dem Projekt Direct4Gas.

Ziel des Projekts, das vom (deutschen) Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird, ist die Entwicklung einer Direkteinblasung für Fahrzeuge, die ausschließlich mit Erdgas fahren. Neben einer höheren Effizienz könnten die Motoren damit auch noch dynamischer werden.

Aktuelle Erdgasmotoren sind bivalent, also mit Erdgas- sowie Benzinantrieb, ausgelegt. Sie basieren auf Benzinaggregaten, die zwar über eine Direkteinspritzung verfügen, aber für den Gasbetrieb um eine Saugrohr-Methaneinblasung ergänzt wurden. Damit die bereits sehr guten Emissionswerte von Erdgasfahrzeugen noch weiter optimiert werden können, „muss das Erdgas, analog zur Benzindirekteinspritzung, direkt in den Brennraum eingebracht werden“, sagt Projektleiter Dr. Andreas Birkefeld von der Robert Bosch GmbH. „Weil sich Methan bei der Direkteinblasung anders verhält als Benzin, ist es wichtig, das Brennverfahren für Methan zu optimieren“, heißt es bei Bosch weiter.

Die Forscher wollen einen Injektor entwickeln, der das Erdgas direkt in den Brennraum bringt. Dieser muss laut Bosch „besonders robust, gasdicht und zuverlässig sein und das Erdgas sehr präzise dosieren“. Die neue Technologie wird in Gasmotoren getestet, die so wenig wie möglich verändert werden sollen, damit die Industrie möglichst die gleichen Bauteile wie für Benzinaggregate verwenden kann. „Auch die Gemischbildung, Zündung und Abgasnachbehandlung gilt es zu erforschen und spezifische Lösungen zu erarbeiten“, so Bosch. Ein weiterer Effekt: Erdgasfahrzeuge könnten mit der neuen Technik noch dynamischer werden: Vor allem im niedrigen Drehzahlbereich könne sich das Drehmoment um bis zu 60 Prozent erhöhen.

Erdgasfahrzeuge können nach Ansicht der Projektpartner einen wichtigen Beitrag zur angestrebten CO2-Reduzierung leisten. Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff überzeugen aber auch mit anderen Schadstoffwerten, wie den Feinstaubemissionen, die deutlich niedriger sind als bei Benzin und Diesel. Mit der Direkteinblasung soll dieses Potenzial noch besser ausgeschöpft werden.

An dem Projekt arbeiten unter der Leitung der Robert Bosch GmbH Zulieferer gemeinsam mit Fahrzeugherstellern. Zu den Partnern zählen die Daimler AG, das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) und die Umicore AG & Co. KG. Langfristig soll die neue Technologie zur Serienreife gelangen.

Quelle: Zukunft ERDGAS e. V.
http://www.erdgas-mobil.de/presse-aktuelles/meldungen/

 

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