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EU-Projekt „GasOn“ treibt Motorenentwicklung voran

28.6.2016

Etwas Gutes noch besser zu machen, ist nicht der schlechteste Weg zum Erfolg. Deshalb will die EU, die schon einige Weichen für eine europaweite CNG-Mobilität gestellt hat, mit dem übergreifenden Förderprojekt „GasOn“ die Motoreneffizienz und damit die Reichweite signifikant erhöhen.

GasOn steht für „Gas Only“, also Monovalenz, um die Vorteile des Kraftstoffs „Compressed Natural Gas“ vollständig zu nutzen. Es ist eines der Projekte, mit denen die EU die Attraktivität der CNG-Mobilität stärken möchte. Denn diese verbindet maximale Mobilität mit minimaler Schadstoffemission, nutzerfreundliche Kostenstruktur mit hoher Flexibilität, lange Reichweiten mit kurzen Tankstopps. Dazu kommt noch der unschlagbare Vorteil regenerativ erzeugbarer Treibstoffe, umweltschonende Fortbewegung, verfügbare Infrastruktur und bewährte Technik. Aber auch hier gilt, besser geht immer: Bis zur flächendeckenden Versorgung mit CNG-Tankstationen in ganz Europa braucht es Zeit und erhebliche Investitionen, gerade in Ländern und Regionen mit großem Nachholbedarf. Allerdings hängt der Markterfolg nicht nur von der Tankstellen-Infrastruktur ab, sondern auch von den Fahrzeugen – daher setzt die EU auf eine Doppelstrategie: Einerseits den Ausbau des CNG-Tankstellennetzes, andererseits höhere Motoreneffizienz, weniger Verbrauch und mehr Reichweite: 600 km mit CNG sollen so auch bei kleineren Fahrzeugen „drin“ sein.

Monovalenz für Effizienz

Die Optimierung der CNG-Motoren verspricht deutlichen Leistungszuwachs und hohe Effizienz: das Sparpotenzial bei Treibstoff beträgt deutlich über 20 %, wenn die entsprechenden Register gezogen werden und die Einschränkung durch den zusätzlichen Benzinbetrieb entfällt: Down-Sizing, Turbo-Aufladung, höhere Verdichtung, Direkteinspritzung, variable Ventilsteuerung – die bei CNG extrem hohe Oktanzahl von 130 bietet viel Spielraum für monovalente, auf CNG optimierte Motoren. Auch Platz-, Gewichts- und Kostenvorteile wären realisierbar: Serienfertigung sowie übergreifende Entwicklungsplattformen und ggf. Komponenten reduzieren die Investitionen ebenso wie der Verzicht auf die komplette Benzintechnik. So entsteht Spielraum für größere CNG-Tanks und leichtere Materialien wie Composite-Werkstoffe. Das wiederum steigert die Fahrdynamik und verringert den Verbrauch.

Das GasOn-Projekt

Vor rund einem Jahr wurde das Projekt gestartet, das sich gezielt um die Motorenentwicklung (Direkteinspritzung in monovalente Gas-Motoren) dreht. Die Projektlaufzeit beträgt 3,5 Jahre, das EU-Budget von 16 Mio. Euro wird durch die Teilnehmer um den gleichen Betrag erhöht, so dass insgesamt 32 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Mit von der Partie sind wichtige internationale Automobilhersteller, Zulieferfirmen und Forschungsinstitute, die sich in verschiedenen Arbeitsgruppen und Teilbereichen jeweils um spezielle Entwicklungsschritte kümmern. Die abgestimmte Zusammenarbeit schafft Synergien auf hohem Niveau und zielt als Ergebnis auf die Verbesserung von Know-how und Kompetenz sowie natürlich die auf die Herstellung eines serienreifen Motoren-Prototyps.

Auf verschiedenen Wegen zum gemeinsamen Ziel

Zukünftige Richtungswechsel brauchen eine klare Zieldefinition und den schrittweisen, aber konsequenten Weg dahin. Die EU macht es vor und dreht an vielen wichtigen Stellschrauben: Tankstellen-Infrastruktur, Motorenkonzept, Reduzierung der Ölabhängigkeit, Ausbau alternativer Antriebs- bzw. Kraftstoff-Konzepte und Förderung der regenerativen Komponenten.

So kann jeder Beteiligte in seinem Bereich – und zusammen mit vielen anderen – zum Gelingen des großen Ganzen beitragen. Lassen wir uns überraschen!

Quelle: gibgas
Autor: Frank Wolter
http://www.gibgas.de

 

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