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Neues Verfahren zur Herstellung von e-gas

15.3.2016

Seit 2013 widmet sich Audi mit einer eigenen Power-to-gas-Anlage der Produktion von synthetischem Erdgas. Jetzt wird die Herstellung des e-gas deutlich ausgebaut. Als erstes Partnerunternehmen unterstützt die Viessmann Group Audi bei der Erzeugung des synthetischen Kraftstoffs auf Basis eines neuartigen biologischen Verfahrens.

Bislang entsteht das Audi e-gas in der Power-to-Gas-Anlage im niedersächsischen Werlte auf chemisch-katalytischem Weg, unter hohem Druck und hoher Temperatur. In zwei Schritten, Elektrolyse und Methanisierung, wird zunächst mit der Energie von regenerativ erzeugtem Strom Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten. Daraufhin reagiert der Wasserstoff in einem zweiten Schritt mit CO2 zu synthetischem Methan.

In der Pilotanlage von Viessmann im hessischen Allendorf, die Ende Februar offiziell eingeweiht wurde, erfolgt die Methanisierung nun rein biologisch. Dabei nehmen hoch spezialisierte Mikroorganismen den in Flüssigkeit gelösten Wasserstoff und das Kohlendioxid durch ihre Zellwand auf. Aus diesen Molekülen bauen sie dann das neue Molekül Methan. Der gesamte Prozess läuft bei einem moderaten Druck von etwa fünf bar und vergleichsweise niedrigen Temperaturen ab.

Deutschlandweit ist das Pilotprojekt somit die erste Power-to-Gas-Anlage mit biologischer Methanisierung im industriellen Maßstab. Der große Vorteil des neuen Verfahrens: Das im Rohbiogas enthaltene Kohlendioxid wird direkt verarbeitet und muss – anders als bei der chemischen Methanisierung – nicht in hoch konzentrierter und gereinigter Form vorliegen. Dadurch erschließen sich neue Bezugswege und auch kleinere Klär- und Biogasanlagen, bei denen keine Biogasreinigung vorgenommen wird, kommen nun als CO2-Quellen infrage.

Quelle: Zukunft ERDGAS e. V.

 

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