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70 CNG-Busse für Warschau

29.9.2020

Immer mehr Städte setzen beim Öffentlichen Verkehr auf Busse mit CNG-Antrieb. Jüngstes Beispiel ist Warschau. Bis 2022 sollen insgesamt 305 mit CNG betriebene Busse in Polens Hauptstadt zum Einsatz kommen.

Im April des kommenden Jahres werden die ersten von insgesamt 70 mit CNG betriebenen, niederflurigen Stadtbusse ausgeliefert: Der Warschauer ÖV-Betreiber Miejskie Zakłady Autobusowe (MZA) und das europaweit tätige Unternehmen Solaris haben vor kurzem einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Bis Mitte 2021 sollen 40 Stück des Solaris Urbino 12 CNG, der 90 Personen Platz bietet, sowie 30 Stück des Solaris Urbino 18 CNG, der Kapazität für 135 Personen aufweist, auf den Strassen Warschaus unterwegs sein.

„Die Anschaffung von CNG-betriebenen Solaris-Bussen stellt eine Fortsetzung unserer Umweltschutzpolitik dar, die darauf abzielt, große Mengen emissionsfreier und -armer Busse in unsere Flotte zu integrieren“, läßt sich Jan Kuźmiński, Geschäftsführer von Miejskie Zakłady Autobusowe sp. z o.o, in einer Mitteilung von Solaris zitieren. Bis Ende 2022 sollen alle Fahrzeuge ausgeliefert sein. Ab dann werden total 160 elektrische und 305 CNG-betriebene Busse unterwegs sein. Das ist knapp die Hälfte aller MZA-Fahrzeuge, die auf den Straßen Warschaus zirkulieren.

„Busse, die wir nächstes Jahr an MZA in Warschau ausliefern, werden die ersten erdgasbetriebenen Solaris-Fahrzeuge in der MZA-Flotte sein, doch nicht die ersten dieser Art, die auf den Straßen von Warschau im Einsatz sind. Mit dieser sicheren Technologie kennen wir uns sehr gut aus. Sie wird in unseren Fahrzeugen schon seit 2004 eingesetzt. Fast 1400 Einheiten dieser Art verkehren bereits in mehr als einem Dutzend europäischen Ländern“, erklärt Petros Spinaris, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Solaris. CNG sei einer der Alternativtreibstoffe für emissionsarmen öffentlichen Personennahverkehr.

Gas-Motoren, die mit CNG betankt werden, sind umweltschonender. Sie stoßen im Vergleich zu anderen Verbrennungsmotoren bis zu 25 Prozent weniger CO2 aus. Der Ausstoß von Stickoxiden (NOX) ist sogar bis zu 95 Prozent geringer. Auch werden praktisch keine Russpartikel emittiert. Mit Biogas fährt man sogar nahezu CO2-neutral.

Neben Warschau haben auch zahlreiche andere Städte und Regionen ihre Busflotten mit CNG-Modellen aufgestockt. Dazu zählt unter anderem der Großraum Paris, in dem bis 2021 über 400 Stück des neuen Urbanway-Natural-Power-Busses von Iveco rollen werden. Italien ist ebenfalls daran, die Busse des lokalen öffentlichen Verkehrs zu modernisieren und zu erneuern. Dabei wird auf alle alternativen Antriebstechnologien zurückgegriffen, neben CNG auch auf Wasserstoff und Elektro. Für die Umsetzung werden über die nächsten Jahre bis 2033 insgesamt 3,7 Milliarden Euro bereitgestellt.

Wie Frankreich und Italien setzt auch Spanien auf einen umweltschonenden Busverkehr mit CNG. Der Verkehrsbetrieb EMT Madrid verfügt in der spanischen Hauptstadt beispielsweise über mehrere Hundert Stück des Mercedes-Benz Citaro NGT mit CNG-Antrieb. Im Zeitraum 2016 bis Ende 2020 hat EMT 60 Prozent seiner Flotte erneuert, dies mit der Anschaffung von über 1000 neuen CNG-Bussen. Ziel ist, dass die gesamte Busflotte sich künftig durch null oder niedrige Emissionen auszeichnet. Neben CNG kommen in Madrid auch Fahrzeuge mit Elektro- und Hybrid-Antrieb zum Einsatz.

Und Wien? Auch hier wäre es problemlos möglich, CNG-Busse in die ÖV-Flotten zu integrieren. Aber die Wiener Linien „modernisierten“ ihren Fuhrpark ab 2016 mit Diesel-Bussen. In Zukunft will man zudem verstärkt auf E- und Hybrid-Busse zum Einsatz bringen. Wien ist eben anders!

 

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