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Lücke im LNG-Korridor geschlossen

25.4.2023

Gleich für drei Korridore des europäischen Schwerlastverkehrs (Mittelmeer, Orient/Ostmittelmeer, Rhein-Donau) wird eine neue LNG-Tankstelle unweit der ungarischen Hauptstadt Budapest zu einem wichtigen Knotenpunkt. Die Strecke Hamburg–Istanbul ist nun für LKW mit LNG-Antrieb ohne Umwege und mit nur einem Tankstopp klimafreundlicher zu bewältigen.

Nach Rotterdam (NL) und Antwerpen (B) ist der Hamburger Hafen im Norden Deutschlands der drittgrößte Hafen Europas. 8,3 Millionen TEU – die Abkürzung für Twenty-foot Equivalent Unit, was einem rund sechs Meter langen und zweieinhalb Meter hohen sowie breiten Standardcontainer entspricht – wurden hier letztes Jahr umgeschlagen. Waren und Güter im Umfang von rund 83 Millionen Tonnen müssen danach von Hamburg aus weiterverteilt werden. Das geschieht zum einen über die Schiene, aber zum anderen natürlich vor allem auch über die quer durch Europa führenden Güterkorridore auf der Straße.

Drei dieser Korridore sind für LKW mit LNG-Antrieb nun klar umweltfreundlicher geworden. Der Energiekonzern Shell hat in Szigetszentmiklós bei Budapest die erste LNG-Tankstelle Ungarns eröffnet und damit eine große Lücke im LNG-Tankstellennetz geschlossen. Nun ist beispielsweise die fast 2500 Kilometer Fahrt vom Hamburger Hafen quer durch Europa bis ins türkische Istanbul mit einem LNG-LKW und dank Bio-LNG/LBG im Tank sogar nahezu CO2-neutral möglich. Ein wichtiger Meilenstein für den europäischen Gütertransport also. „Die neue ungarische Tankstelle wird ein wichtiger Teil des europäischen LNG-Tankstellennetzes von Shell“, erläutert auch István Kapitány, Global Executive Vice President bei Shell. „Sie wird die Versorgung von LKW mit LNG-Antrieb in Ungarn, aber auch für den Güterverkehr in Länder wie Österreich, Tschechien, Deutschland, Rumänien, Slowenien und die Slowakei unterstützen.“

Der Schwerlastverkehr ist das öffentlich wohl sichtbarste Segment der globalen Lieferkette – LKW transportieren praktisch alles, was die moderne Gesellschaft zum täglichen Leben braucht. Bis 2050 soll sich dieser Gütertransport auf den Straßen sogar verdreifachen. Umso wichtiger ist es, dass der Sektor vollständig dekarbonisiert wird. Lastwagen mit CNG- und LNG-Antrieb und nachhaltigem Treibstoff wie Biogas und LBG/Bio-LNG machen dies heute schon möglich.

Wie bedeutend die LNG-Tankstelleneröffnung ist, machten auch die verschieden Partner aus Politik und Wirtschaft wie Péter Szijjártó (Minister für auswärtige Angelegenheiten und Handel Ungarns), Attila Steiner (ungarischer Staatssekretär für Energiepolitik), Dóra Zombori (stellvertretende Staatssekretärin für Energiesicherheit), Zoltán Bóna (Mitglied des ungarischen Parlaments), István Kapitány (Global Executive Vice President von Shell Mobility), Andrea Istenes Solti (Country Chair von Shell Hungary), András Bors (LNG Development Manager CEE bei Shell) und Matthias Maedge (Secretary General von Gmobility) deutlich.

„Ohne sinnvolle Maßnahmen wird der Schutz der Umwelt bloß ein Ziel bleiben. Die Ausweitung der Nutzung von LNG im Verkehrswesen, insbesondere im kommerziellen Straßenverkehr, ist ein großer Schritt zur weltweiten Reduzierung der CO2-Emissionen“, erklärt Péter Szijjártó. Und der Minister für auswärtige Angelegenheiten und Handel ergänzt: „Wenn Ungarn in diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen kann, ist das für uns eine Gelegenheit, unsere Position als eines der zwanzig Länder der Welt zu stärken, die in den letzten Jahren ihre Wirtschaftsleistung gesteigert und gleichzeitig ihre Emissionen reduziert haben.“

Shell-Vizepräsident István Kapitány fügt hinzu: „Die Dekarbonisierung ist eine der größten Herausforderungen für den Verkehrssektor. LNG zu nutzen und zu fördern, ist eine der Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen und die Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Treibstoffen erheblich zu reduzieren.“ Bis zu 22 Prozent weniger Emissionen sind es nur schon bei der Nutzung von herkömmlichem LNG im Vergleich zu einem Diesel-LKW. Noch mehr Einsparungen sind möglich, wenn verflüssigtes, tiefkaltes Biogas, also LBG/Bio-LNG, zum Einsatz kommt.

Quelle: cng-mobility.ch

 

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