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Zukunft der Mobilität: 6.000 neue Wasserstofftankstellen bis 2030

7.6.2024

Laut einer neuen Studie des international tätigen Marktforschungsunternehmens "Interact Analysis" sind weltweit rund 1.000 Wasserstofftankstellen in Betrieb. Bis 2030 wird eine Versechsfachung prognostiziert.

Ende 2023 waren insgesamt 1.068 Wasserstofftankstellen in 35 Ländern in Betrieb, wie die Studie von Interact Analysis informiert. Nach Vorhersage des Marktforschungsunternehmens wird sich der weltweite Ausbau rasant beschleunigen: Bis 2025 werden voraussichtlich 1.562 Stationen in Betrieb sein, bis 2030 soll die Zahl auf rund 6.080 anwachsen.

Die Daten von Interact Analysis zeigen, dass 42 % der derzeit in Betrieb befindlichen Wasserstofftankstellen von Nutzfahrzeugen und 36 % von Personenkraftwagen genutzt werden. Nahezu drei Viertel (73 %) aller aktuellen Standorte haben eine Betankungskapazität von höchstens 500 kg pro Tag, wobei China und die USA beim Bau großer Anlagen (Tageskapazität von über 1.000 kg pro Tag) führend sind.

China führend

Auf Länderebene hatte China Ende 2023 die größte Anzahl von H2-Tankstellen in Betrieb (359), gefolgt von Japan (161) und Südkorea (159). Innerhalb Europas war Deutschland Ende letzten Jahres mit 105 Stationen Marktführer, was 36 % der Gesamtzahl auf dem Kontinent entsprach. In den Vereinigten Staaten waren 76 Standorte in Betrieb, davon 66 in Kalifornien. Die meisten der zehn Stationen außerhalb Kaliforniens werden allerdings derzeit nicht für den öffentlichen Gebrauch betrieben.
In Österreich stehen für die Betankung mit Wasserstoff aktuell fünf Stationen zur Verfügung, die alle von der OMV betrieben werden. Die Standorte befinden sich in Wien, Wiener Neudorf, Graz, Innsbruck und Asten.

Das künftige Wachstum der Zahl der in Betrieb befindlichen Wasserstofftankstellen wird sich vor allem auf Länder mit starken Automärkten konzentrieren. China ist führend bei der Beschleunigung des Ausbaus und wird bis 2030 voraussichtlich 2.879 Stationen in Betrieb haben.

Alastair Hayfield, Senior Research Director bei Interact Analysis erwartet, dass die Zahl der Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge im Jahr 2030 auf 141.000 Einheiten und bis 2035 auf 328.000 Einheiten weltweit ansteigen wird. Der Bau von Wasserstofftankstellen steht jedoch vor mehreren Schwierigkeiten, "darunter die Notwendigkeit großer Kapitalinvestitionen, hohe Betriebskosten und technologische Herausforderungen, zumal es bis zur Inbetriebnahme einer Tankstelle zwei bis drei Jahre dauert. Die Tankstellenbetreiber müssen sich außerdem mit strengen Sicherheitsvorschriften und erheblichen Kosten aufgrund der hohen Wasserstoffpreise und der Wartung der Anlagen auseinandersetzen.“

Die Markt-Player

Derzeit gibt es zahlreiche regionale oder globale Unternehmen, die sich in der H2-Lieferkette engagieren, inklusive hoher Investitionen in den H2-Tankstellenbau von Unternehmen als Eigentümer und Betreiber. Zu diesen Unternehmen mit relevanter Marktpräsenz gehören Unternehmenskonsortien (z.B. H2 Mobility, Hynet, JHyM), Energieunternehmen (z.B. Shell, Sinopec, Iwatani) und Industriegasanbieter (z. B. Linde, Air Liquide, Air Products).

Ein breites Spektrum von Ausrüstungsanbietern ist ebenfalls an der Integration von Tanksystemen beteiligt, wobei sich die Teilnehmer in der Regel auf die Lieferung von Schlüsselausrüstungskomponenten wie Betankungsanlagen, Kompressoren oder Lagertanks spezialisiert haben.

Quelle: busplaner.de
Franziska Neuner (erschienen bei VISION mobility von Claus Bünnagel)

 

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