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Foto: Škoda

Technik

Bi oder mono

Gasautos werden in zwei Bauweisen hergestellt: monovalent oder bivalent (gelegentlich auch monofuel und bifuel genannt), also entweder mit reinem CNG-Antrieb oder mit zusätzlichem Benzinbetrieb. Auch wenn Sie Ihr Auto umrüsten lassen, können Sie jede der Varianten wählen. Heute werden fast alle Neufahrzeuge bivalent angeboten. Die Einfüllöffnung für Benzin befindet sich hier gleich neben dem Anschluss für das Betanken mit Gas. In diesem Fall ist auch jede Sorge unbegründet, einmal in abgelegenen Gebieten keine Gastelle zu finden. Der Wagen stellt automatisch auf konventionellen Antrieb um (oder Sie selbst mit dem Kraftstoffwahlschalter) und bringt Sie sicher zur nächsten Gas-Zapfsäule. Dort möchten Sie auch hin, denn mit Erdgas fahren Sie immer billiger!

Grafik: Monovalent (Quelle gibgas)

Grafik: Monovalent/Benzin (Quelle gibgas)

Grafik: Bivalent (Quelle gibgas)

Tank gut versteckt

Ihr Kraftstoff ist zwar unsichtbar und leichter als Luft, benötigt aber dennoch ein wenig Raum in Form von Tankflaschen. Beim Nachrüsten eines PKW werden diese meist im Kofferraum untergebracht. Das Platzangebot wird dort dann etwas kleiner, was jedoch mit den vielen Vorteilen des CNG-Antriebs gegenzurechnen ist. Es ist ein Vorzug dieser Technologie, dass beinahe jedes Fahrzeug theoretisch umgerüstet werden kann und dann Umwelt und Geldbörse schont.
Bei neuen – von vornherein auf Gasbetrieb ausgerichteten – Fahrzeugen werden die Behälter meist in Unterflur-Bauweise installiert. Die Tanks befinden sich also mit den Benzintanks unter dem Boden des Fahrzeugfonds statt im Kofferraum und lassen so Koffer & Co. mehr Raum.

Länger fahren

Gasautos können heute je nach Leistung und Fahrzeug im CNG-Betrieb Reichweiten von ca. 400-600 Kilometer erzielen, monovalente Autos fahren mit entsprechend mehr Tankvolumen ein wenig länger mit ihrem reinen CNG-Antrieb, während bivalente Fahrzeuge natürlich noch über den Benzintank mit einer ähnlichen zusätzlichen Reichweite verfügen. So kommt man mit einigen Modellen insgesamt bereits über 1.200 km weit, ohne nachzutanken – das entspricht etwa der Distanz Wien-Paris.

Dichter spart Platz

Im Prinzip wird für den Motor des Gasfahrzeugs das gleiche ungiftige Gas verwendet, das wir z.B. vom Kochen kennen. Damit dem Fahrzeuglenker aber genügend Energie in einem vernünftigen Verhältnis zur Größe der Gasbehälter zur Verfügung steht, wird das Erdgas auf etwa 200 bar verdichtet – daher auch: Compressed Natural Gas (CNG).

Wie funktioniert ein CNG-Antrieb?

Im Prinzip wie ein Benzinmotor, nur muss das verdichtete Gas in die Zylinder transportiert werden. Der Betriebsdruck von 200 bar wird dazu über einen Hochdruckregler bzw. Druckminderer auf etwa (je nach Fahrzeugtype) 5-7 bar verringert, das Gas gelangt über eine Niederdruckleitung und Ventile in den Motor, Mikroprozessoren steuern dabei den Gasverteiler. Dort mischt es sich mit Luft und verbrennt im Zylinder wie auch das Benzin-Luft-Gemisch in herkömmlichen Fahrzeugen – nur eben als Gas-Luft-Gemisch. Die neueste Generation von Motoren verfügt meist auch über Turbolader oder Kompressoren, die für den CNG-Betrieb optimiert sind und für noch mehr Leistung sorgen. Wenn man dann ordentlich aufs Gas steigt, ist es diesmal auch wirklich Gas.

Grafik: Bestandteile der Erdgas-Installation in CNG-Fahrzeugen

Grafik: VW Golf TGI, Technik (©Volkswagen)

Grafik: Škoda Octavia Combi G-TEC, Technik

Grafik: Seat Arona TGI, Technik (©Seat)